03 Aug Pressemitteilung 02.08.2016
Pressemitteilung vom 02.08.2016
Die DITIB Gemeinde Gelsenkirchen Hassel nimmt in Bezug auf die Ereignisse der letzten Tage wie folgt Stellung:
Unsere Gemeinde ist seit Jahrzehnten aktives Mitglied in verschiedenen interkulturellen/interreligiösen Arbeitskreisen in Gelsenkirchen und sieht die Förderung des friedlichen Zusammenlebens in unserer Stadt als eine ihrer Hauptaufgaben. Unsere Türen sind immer offen für alle Menschen in unserer Stadt.
Die Gemeinde ist parteipolitisch unabhängig, unsere Mitglieder können verschiedenen Parteien angehören, wie die Mitglieder einer christlichen Gemeinde auch.
Die Ereignisse in unserem Herkunftsland „Türkei“ beschäftigen selbstverständlich nicht nur unsere Mitglieder sondern jeden politisch interessierten Menschen mit einem Bezug zur Türkei. Die Emotionen bei türkischstämmigen Menschen in Deutschland sind zur Zeit besonders intensiv, weil während eines Putschversuches hunderte Menschen ihr Leben verloren haben und über tausend Menschen verletzt wurden. Manchmal auch aus dem eigenen Bekanntenkreis.
So kam es nach dem Putschversuch in der Türkei in Hassel zu einer spontanen Protestaktion, die leider in gewalttätige Auseinandersetzungen mündete.
Der Vorstand der DITIB-Gemeinde Gelsenkirchen Hassel möchte in aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen, dass wir jegliche Anwendung von Gewalt und auch den Aufruf dazu entschieden ablehnen und verurteilen.
Die Protestaktion, welche zu den Ausschreitungen führte, ist nicht von unserer Gemeinde ausgegangen. Wir lehnen jede Unterstellung einer Beteiligung und gar Unterstützung an diesen Aktionen ab.
In den Medien sind einige Aussagen des Religionsbeauftragten unserer Gemeinde aufgetaucht. Dazu möchten wir erneut klarstellen, dass wir jede Aussage, die eine Gewalttat gut heißt, entschieden ablehnen, egal von wem sie kommt. Diese Aussagen wurden weder in unserer Gemeinde, noch als eine religiöse oder dienstliche Handlung getätigt. Vielmehr handelt es sich um den Mitschnitt einer digitalen Sprachnachricht.
Unser Religionsbeauftragter wird uns vom DITIB-Bundesverband vermittelt und befindet sich z. Zt. im Urlaub. Der Bundesverband ist informiert und wird die Angelegenheit prüfen. Wir sind uns sicher, dass unser Religionsbeauftragter nach seiner Rückkehr dazu Stellung nehmen wird.
Wir bitten daher das Ergebnis der Untersuchung abzuwarten oder sich bei dringenden Rückfragen direkt an den DITIB Bundesverband zu wenden.
Neben unserem Vorsitzenden befinden sich viele Gemeinde- und Vorstandsmitglieder z. Zt. im Urlaub. Nach deren Rückkehr werden wir uns nach den Ferien als Gemeinde intensiv mit den Ereignissen in Hassel befassen und unsere Schlussfolgerungen und Ergebnisse der Öffentlichkeit mitteilen.
Als Schlusswort möchten wir noch klarstellen, dass wir unsere Türen keinem verschließen, jegliche Art von Gewalt und Hass ablehnen.
„Eine Moschee ist ein Haus Gottes. Ein Ort, an dem man sich Gott zuwendet. Als Haus Gottes steht es jeder Gläubigen und jedem Gläubigen offen, der dort beten möchte, unabhängig von Herkunft, Status, politischer Gesinnung, Ethnie oder Sprache.“
Wir werden uns als DITIB Hassel auch weiterhin für ein friedliches Miteinander aller Menschen in unserer Stadt – Muslime wie Nichtmuslime – einsetzen. Unsere Türen bleiben offen.
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